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ADEQAT im ImmoFokus - ImmoVision 2024

Karl Derfler beantwortet aktuelle Fragen für das Immobilienjahr 2024 in der aktuellen "ImmoVision" des ImmoFokus:

 

Wie optimistisch, wie pessimistisch gehen Sie in das neue Jahr?

Wir sehen in der Branche einiges an Optimismus. Die Krise, so muss man es ganz klar benennen, wird meines Erachtens aber erst im Jahr 2024 ihre volle Wirkung entfalten. Zwar ist der Markt nie vollends zum Stillstand gekommen und unsere Kunden stehen mit vollen Taschen bereit, mit einer Rückkehr zum Transaktionsvolumen auf Vorkrisenniveau rechne ich in absehbarer Zeit nicht. Wir haben 2023 genutzt, das Geschäft neu zu denken und neue Dienstleistungen mit neuen strategischen Partnerschaften zu entwickeln.

Hat sich Ihre Einschätzung in den vergangenen sechs Monaten verändert? Wenn ja, in welche Richtung und was waren Ihre Gründe für den Stimmungswandel?

Nicht grundlegend. Der Anstieg des Leitzinses aus dem Minus kommend auf über 4 Prozent plus innerhalb eines Jahres musste für das Immobiliengeschäft, höflich formuliert, eine Vollbremsung bedeuten. Positive Nachrichten gibt es aus Übersee, wo die FED in ihrer Dezembersitzung den geldpolitischen Schlüsselsatz zwar wiederum in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen, für das Jahr 2024 aber bereits Senkungen von etwa 0,75 Prozent in Aussicht gestellt hat. Die EZB wird es der FED wohl kurz- bis mittelfristig gleichtun.

Was sind Ihres Erachtens die größten Herausforderungen im kommenden Jahr?

Der Realismus in Bezug auf die neue Marktlage der vielerorts bereits eingetreten ist, in Verbindung mit dem gefallenen Preisniveau, wird eine große Zahl an Opportunitäten eröffnen. Immerhin befinden wir uns in einem Umfeld, das die attraktivsten Immobilienrenditen seit Jahren hervorbringt. Aus diesen zu wählen, gepaart mit der weiterhin nicht allzu einfachen Preisfindung, wird uns sicher stark beschäftigen.

Welche Auswirkungen haben die Großpleiten der vergangenen Monate auf die Immobilienbranche? Wie hoch ist der Imageschaden?

Um den Vergleich eines ehemaligen Finanzministers zu strapazieren: Man kann schnell aus einem Aquarium eine Fischsuppe machen; mag heißen, es wird jetzt länger dauern, das Vertrauen der Marktteilnehmer wieder zu gewinnen. Eine Schlüsselrolle wird 2024 den Banken, vielleicht auch den Haftpflichtversicherungen der Bewerter, zukommen. Die ersten Sanierungsansätze zeigen, dass Banken teilweise bereit sind, frisches Geld nachzuschießen und dies einem Notverkauf vorziehen.

Ihre Pläne und Ziele für Ihr Unternehmen 2024?

Wir hinterfragen unseren Ansatz im Unternehmen regelmäßig und haben systemische Reflexionsprozesse implementiert. Das hat uns die Krise gut antizipieren lassen. Diese dynamische Anpassungsfähigkeit in Verbindung mit vertrauensvollen Kooperationen ist sicher einer unserer Schlüsselaspekte für den langfristigen Erfolg. Ich bin froh, auf ein professionelles Team und beste Netzwerkpartner zählen zu können, was mich positiv stimmt, den Herausforderungen des Markts adäquat begegnen zu können.

 

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https://immo-timeline.at/a/karl-derfler-2